Einen besonderen Schatz unseres Schulhauses stellt die hauseigene Kapelle dar. Ursprünglich für die Sacré Coeur Schwestern konzipiert, steht sie inzwischen ausschließlich der Schule als Andachts- und Gottesdienstraum zur Verfügung. Hier finden die Feiern der Feste im Kirchenjahr sowie die Klassengottesdienste und -andachten statt.

Der Name unserer Schule – Herz Jesu – bildet die Gestaltungsgrundlage des von dem Potsdamer Künstler Peter Rogge entworfenen Raumes, der als „Herz“ im Organismus Schule verstanden wird. Hier können Schülerinnen und Schüler, aber auch das Kollegium zur Ruhe kommen.



Ein rotes Band umschließt den Raum – wie ein roter Faden umläuft dieses Band den Herzraum der Schule und „belebt“ ihn auf unterschiedliche Weise. Gestalterisch schwingt eine Linie an den Wänden entlang – Fenster, Türen und selbst den Altar einschließend -und löst die fest gefügte rechteckige Form des Raumes auf. Inhaltlich wandert man auf dem roten Band auf dem Schul- und Kirchenjahr entlang. Die beiden Höhepunkte sind betont und stehen sich im Raum gegenüber: Gott kommt in die Welt zu uns Menschen. Und: In der Auferstehung hat Gott den Tod überwunden. So hat der Andachtsraum zwei Richtungen, die man auch durch die unterschiedliche Orientierung des beweglichen Altars – je nach Jahreszeit - unterstreichen kann.

Die Gestaltung der Fenster greift das Thema des roten Bandes auf – mit ganz eigenen Akzenten. Schon vom Foyer her wird durch die Bleiverglasung in zwei Türausschnitten deutlich, dass sich dahinter die Kapelle befindet. Auch beim Betreten des Raumes vermitteln die beiden Fenster einen Eindruck des Sakralen. In ihrer abstrakten Bildsprache behandeln sie ein je eigenes Thema: Das linke, einflügelige Fenster thematisiert das Pfingstereignis: Zwölf rote Quadrate schweben / fallen aus dem Gelb des oberen Fensters in das Blau des unteren auf das rote Band und beleben dieses.

Das rechte, zweiflügelige Fenster beschäftigt sich mit dem Herzen selbst. Das auf einer Seite nach oben geöffnete Herz ist als kindgerechtes Bild für das Herz Jesu ebenso lesbar wie als Referenz an den Orden der Sacré Coeur Schwestern, die die Schule gegründet und jahrzehntelang geleitet haben und in dessen Ordensemblem sich diese Form des offenen Herzens findet. Auch beginnt hier – in den nach oben geöffneten, sich überlagernden roten Bändern, die das Herz bilden – die Wandgestaltung. In der Lesart des roten Bandes als den roten Faden des Kirchenjahres ist das Fenster auch an passender Stelle: am Herz – Jesu – Fest, dem Freitag nach dem 2. Sonntag nach Pfingsten.

Altar und Ambo als wesentliche Elemente der Kapelle fügen sich in die Gesamtkonzeption ein. Sie stehen im Zentrum des liturgischen Geschehens. Mit ihren dreiseitig umlaufenden roten Bändern beziehen sie sich auf die Wandgestaltung und betonen in ihrer Gleichartigkeit das innere aufeinander Bezogensein als „Tisch des Brotes“ und als „Tisch des Wortes“.